Cat Power: Covers – Albumreview

Cat Power Credit Mario Sorrenti

Auf „Covers“ singt Chan Marshall, alias Cat Power, unter anderem Stücke von Billie Holiday, Iggy Pop und Lana Del Rey

Coversongs gehören seit jeher zu Chan Marshalls Repertoire. Dabei verstand sie es immer, den Stücken eine eigene Note zu verleihen. Auch auf „Covers“, ihrem elften Album als Cat Power, gelingt ihr das wieder ganz hervorragend. Dafür hat sie sich unter anderem Kompositionen von Billie Holiday, Iggy Pop, Lana Del Rey, Nico, The Pogues und Frank Ocean ausgesucht. Musik, die zwischen 1940 und 2020 geschrieben wurde.

Cat Power drosselt das Tempo

Cat Power Covers Albumcover Domino Recording

In den Interpretationen verlieren die Stücke mitunter an Kanten an Dynamik. Dafür gewinnen sie an Tiefe, denn Marshall konzentriert sich auf Atmosphären und Wirkungen einzelner Textbausteine und Akkordfolgen. Das kann man gut am Beispiel von „A Pair Of Brown Eyes“ hören. Der zerkratzten Sehnsucht in Shane MacGowans Stimme hat sie wenig entgegenzusetzen. Ihre extrem reduzierte Instrumentierung aber lenkt den Blick auf die Worte, die umso besser zur Geltung kommen. Auch Bob Segers „Against The Wind“ funktioniert genau so. Die Tempodrosselung sorgt hier außerdem dafür, dass die Erinnerung an das Original einem wehmütigen Blick zurück auf ein vergangenes Lebensgefühl gleichkommt. Auch Nicos „These Days“ wird von Cat Power angenehm reduziert. Übrig bleiben nur die Mindestkonturen, ohne Schmuck und Ablenkung.

Emotionale Höhepunkte

So reihen sich auf „Covers“ zahlreiche emotionale Höhepunkte aneinander. Der Überraschungseffekt aber nimmt im Laufe der zwölf Stücke ab. Denn den umgekehrten Weg – von leise zu laut – geht Chan Marshall nicht. Was schade ist, denn auf der Bühne hat sie schon mehrfach gezeigt, dass sie Stücke auch aufkochen kann. Dennoch ist „Covers“ ein Album, das überzeugen kann.

„Covers“ von Cat Power erscheint am 14.01.2022 bei Domino. (Beitragsbild von Mario Sorrenti)

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